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Hochspannend und hochklassig

Das Spitzenspiel der Bundesliga zwischen dem Serienmeister SKV Rot Weiß Zerbst und dem vorjährigen Vizemeister SKK Chambtalkegler Raindorf hielt am Samstag all das, was es zuvor versprochen hatte. Es war Kegelsport auf höchstem Niveau und spannend bis zum Schluss. Am Ende gewannen die Zerbster mit 5:3 Mannschaftspunkten (MP) und 4042:3955 Kegeln.
„Es war uns vorher klar, dass das Spiel kein Zuckerschlecken wird. Im Endeffekt zählt nur der Sieg, obwohl ich mit manchen Dingen nicht einverstanden war“, bilanzierte SKV-Teamchef Timo Hoffmann. Denn seine Mannschaft konnte in der Breite nicht die volle Leistung abrufen, was der Kapitän nun „in Hinblick auf den anstehenden Weltpokal in München intern auswerten will“.
Im Startpaar konnte Robert Ernjesi, der in der Vorwoche in Breitengüßbach mit 687 Kegeln auftrumpfte, nach einer guten 169er Bahn auf Bahn zwei nicht überzeugen. Er wurde für die zweiten 60 Wurf durch Manuel Weiß ersetzt. Weiß überzeugte, doch am Ende verlor das Duo (644) gegen den Ex-Zerbster Mathias Weber (690), der sich steigerte und auf der letzten Bahn 194 Kegel spielte, den MP und 46 Kegel.
Parallel lieferten sich Christian Wilke und Tim Brachtel das „Match des Tages“. Mit jeweils vier Top-Bahnen war dieses Duell ausgeglichen. Brachtel zauberte im 119. Wurf und kam noch einmal ins volle Bild, womit er knapp mit fantastischen 727:716 Kegeln nach 2:2 Satzpunkten der Sieger war und den MP verbuchte.
Der SKV lag 0:2 nach MP und mit 57 Kegeln hinten.
Florian Fritzmann und Marcus Gerdau sollten den Rückstand aufholen und vor allem die MP einfahren. „Fritzl“ startete mit einer 186er Bahn, musste aber am Ende Milan Svoboda, der eine 192er Schlussbahn abspulte, mit 2:2 SP und 674:685 Kegeln den MP überlassen. Dafür hatte der starke Gerdau (701) gegen Alexander Raab (613) beim 3:1 keine große Mühe und errang den wichtigen MP.
Zerbst verkürzte auf 1:3 und hatte den Rückstand in ein Plus von 20 Kegeln gedreht.
Das Schlusspaar Jürgen Pointinger und Igor Kovacic musste unbedingt beide MP einfahren und den Vorsprung halten bzw. idealerweise ausbauen.
Pointinger (637) kam nicht ganz so gut zurecht, doch er kämpfte Jan Sandler mit 4:0 SP und 637:613 Kegeln nieder. Kovacic spielte gewohnt stark und fertigte Manuel Lallinger ebenfalls 4:0 und mit sehr guten 670:627 Kegeln ab. Beide MP gingen nach Zerbst und am Ende jubelte der SKV über den 5:3-Sieg mit einem Plus von 69 Kegeln.
„Hier hat heute nichts gefehlt. Tolle Kegelergebnisse, tolle Duelle und es hat gezeigt, dass hier wahrscheinlich die zwei besten deutschen Mannschaften auf der Bahn waren und sich nichts geschenkt haben. In Hinblick auf den Weltpokal war es ein ganz wichtiger Meilenstein, um zu sehen, wo wir stehen“, sagte Betreuer Martin Herold.
SKK-Kapitän Mathias Weber gratulierte den Zerbstern, aber auch seiner Mannschaft. „Es war der Test, den wir haben wollten und er war ganz wichtig für den Europapokal in München, wo wir Deutschland würdig vertreten wollen.“ Er wünschte den Zerbstern viel Erfolg für den Weltpokal in München und sagte zu, dass sein Team sie dabei unterstützen wird.

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