Die Sportkegler des SKV Rot Weiß Zerbst sind einfach die beste Mannschaft der Welt. Dies zeigten die Rot-Weißen am Wochenende erneut. Im Champions League-Finale im österreichischen
Graz waren sie nicht zu bezwingen. Im Halbfinale ließen sie Mertojak Split beim 8:0 nicht den Hauch einer Chance und auch im Finale gelang ihnen gegen die Österreicher vom KSK Orth
ein 7:1-Kantersieg. Ein perfektes Wochenende bei Megastimmung endete mit
dem Titel für die Zippel Zerbster. Keglerherz, was willst du mehr?
Die Schlachtrufe der Kegler aus Zerbst konnten am Sonntag-Abend schon vorzeitig angestimmt werden, denn nach dem sicheren Finaleinzug gegen Mertojak Split stand der Finalsieg ebenso
vorzeitig fest. „Die Nummer eins, die Nummer eins, die Nummer eins der Welt sind wir…“, „Nur der SKV, nur der SKV…“ oder „Es gibt nur einen Lothar Müller…“ stimmten Mannschaft und
Fans unüberhörbar an. Der Jubel war grenzenlos.
Halbfinale fest in kroatischer Fanhand
Zuvor waren noch Aufgaben zu erfüllen. Am Samstag hatte klar das Fanlager der Kroaten das Zepter in der Hand. Mit Gitarre, Klarinette und Tamburin brannten die Mertojak-Anhänger ein
wahnsinniges gesangliches Feuerwerk ab. Es war einfach fantastisch und die Fans des SKV hatten dagegen keine Chance. Sie mussten einfach mitsingen und mitwippen. Solche Momente gibt
es nur im Sport. Da schlägt das Herz einfach höher, als alle Fans in der Halle gemeinsam sangen und für eine perfekte Kulisse sorgten. „Das war beeindruckend und hat uns auf der Bahn
auch nicht kalt gelassen“, gestanden einige Zerbster Spieler ein.
Bereits im Halbfinale zeigte der SKV, dass er unbedingt die Trophäe will. Manuel Weiß kämpfte Andrej Kovac in beeindruckender Manier nieder und errang nach 2:2 Sätzen mit 639:608
Kegeln den Mannschaftspunkt (MP). Eindrucksvoll gelang das auch Christian Wilke, der Nikola Muse keine Chance ließ und nach dem 3:1 (660:576) jubelte. Robert Ernjesi (640) setzte sich
ebenso gegen Ivan Totic, der auf seiner dritten Bahn 192 Kegel traf, mit 3:1 und 640:644 Kegeln durch. Zerbst führte mit 3:0.
Noch eindeutiger wurde es im zweiten Abschnitt, wo die Kroaten eher enttäuschten. Da Timo Hoffmann, Igor Kovacic und Florian Fritzmann das Spiel längst entschieden hatten, erhielten
auch noch Alex Karl und Jürgen Pointinger Einsatzzeiten. Hoffmann/Karl (661) besiegten Ljubomir Budic (523) 4:0. Kovacic (616) fertigte Goran Zubrinic (548) 4:0 ab und auch das Duo
Fritzmann/Pointinger sicherte gegen Mihael Grivicic/Danijel Culjak mit 3:1 (555:552) den achten MP. Da das Spiel so eindeutig ausfiel, blieb der Zerbster Jubel verhalten. Im Gegensatz
zu den kroatischen Fans, die trotz der hohen Niederlage ihre Fangesänge noch lauter anstimmten, der Wahnsinn!
Zerbster lassen sich nicht beeindrucken
Da der KSK Orth im ersten Halbfinale den KK Zadar mit 5:3 bezwingen konnte, wartete am Sonntag Orth auf die Zerbster. SKV-Teamchef Timo Hoffmann stimmte seine Mannschaft gut auf das
Finale ein. Er erwartete, dass die Orther gleich zu Beginn ihre besten Spieler bringen würden. Er hatte recht. Der österreichische Meister spielte wie entfesselt und hatte
zwischenzeitlich fast 60 Kegel Vorsprung, doch davon ließen sich die Rot-Weißen nicht beeindrucken.
Lukas Temistokle (670) nahm Wilke (638) mit 3:1 den ersten MP ab. Auch Matthias Zatschkowitsch lag gegen Weiß mit 2:0 vorn. Doch dann packte der Zerbster die „Kampfkeule“ aus und
fightete den Turnierbesten (689 im Halbfinale) nach 2:2 Sätzen mit 670:657 Kegeln nieder. Da auch Ernjesi gegen Martin Rathmeyer 3:1 (643:601) punktete, lag der SKV 2:1 vorn und hatte
den Kegelrückstand in einen 23-Holz-Vorsprung gedreht.
Im zweiten Teil zogen die Zerbster dann durch. Sowohl Hoffmann (3:1, 632:577 gegen Patrick Fritz) als auch Kovacic (3:1, 612:580 gegen Michal Kratochvil) und Fritzmann (3:1, 621:597
gegen Jan Mecerod) holten souverän ihre Punkte. Als der zwölfte Satzpunkt eingefahren war, stimmten die Zerbster schon leise Fangesänge an, als der Sieg feststand, wurde es dann
richtig laut. „Hier regiert der SKV…“ und weitere Schlachtrufe brachten die Halle zum bersten. Alle Spieler und Verantwortlichen stürmten auf die Bahnen, tanzten und jubelten
ausgelassen.
Bei der anschließenden Siegerehrung kochte die kleine Kegelhalle. Die Frauen des SK Composite Neunkirchen hatten für eine Sensation gesorgt und den Dauersieger Victoria Bamberg im
Finale nach Sudden Victory 56:53 bezwungen. Alle waren aus dem Häuschen.
Im Anschluss feierten dann die Rot-Weißen lautstark, nachdem ihnen NBC-Präsident Marcel Pintyöke die beiden großen Glaspokale überreicht hatte. Als Kapitän Timo Hoffmann den Pokal in
die Höhe streckte, war die Freude grenzenlos.
Im Anschluss bildeten alle Spieler, Verantwortlichen und mitgereisten Fans einen großen Kreis und jubelten gemeinsam. „Was wir hier erreicht haben, ist fantastisch. Alle, die am
Wochenende dabei waren, haben ihren Anteil daran. Wir danken euch allen für die große Unterstützung“, so Hoffmann.
Am späten Abend wurde dann natürlich ausgiebig und auch sehr lange gemeinsam gefeiert, um ein perfektes Wochenende bei Megastimmung, das mit dem Titel für die Zippel Zerbster endete,
gebührend zu beenden. Keglerherz, was willst du mehr?
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