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Rot-Weiße erringen alle Titel der Saison

„Immer wieder SKV …“ Die Siegesgesänge der Anhänger des Zerbster Kegelsports hallten am Sonntag-Abend durch die Kegelhalle im Sangerhäuser Friesenstadion, hatten dieses Mal aber einen ganz besonderen Klang. Denn nach Meisterschaft, Weltpokal und Champions League holten sich die Rot-Weißen auch noch den deutschen Pokal und damit die vierte und letzte zu vergebende Trophäe für Clubmannschaften. Eben „immer wieder SKV…“
„Na klar war der Titel unser Ziel, das macht ja unseren sportlichen Anspruch aus“, meinte SKV-Teamkapitän Timo Hoffmann nach dem erneuten Triumph im DKBC-Pokal. „Aber es war hier eben auch der Abschluss einer überragenden und schweren Saison, ein nochmaliges Zusammenkommen aller, die an diesen riesigen Erfolgen beteiligt sind und ein gebührender Abschied für die Spieler, die den Verein verlassen.“
Titelverteidiger dominiert
Und unter diesem Motto agierten die Zerbster Top-Kegler beim Pokal-Final-Four-Turnier von Beginn an. Im Halbfinale am Samstag gegen den Ligakontrahenten aus Breitengüßbach waren nur die Anfangsbahnen etwas „kritisch“, da beide Zerbster, Manuel Weiß und Christian Wilke, in Rückstand gerieten und Wilke auch noch den zweiten Satz verlor. Doch dann drehten Weiß (3:1, 627:597) gegen Marco Scheuring und Wilke (2:2, 612:583) gegen Pascal Schneider auf und brachten den SKV schon hier deutlich auf Finalkurs.
Souveräner Kantersieg
Als dann Jürgen Pointinger gegen Christopher Wittke klar 3,5:0,5 gewann, dabei mit 643:563 Kegeln den gerade erst von Weiß aufgestellten Bahnrekord überspielte und auch Florian Fritzmann (2:2, 599:595) im Schlussspurt noch an Christian Jelitte vorbeizog, war der Finaleinzug praktisch in trockenen Tüchern.
Im Schlussdurchgang sicherten Kapitän Hoffmann (4:0, 618:565) gegen Tobias Stark und als Duo Igor Kovacic und Alex Karl (zusammen 4:0, 607:566) gegen Christian Rennert/Daniel Schneiderbanger souverän den Kantersieg und den Mannschafts-Bahnrekord (8:0, 3706:3469) ab.
Die Begründung für die Überlegenheit der Zerbster, nicht nur in diesem Spiel, lieferte Hoffmann umgehend mit dem „Geist der Mannschaft, in der jeder fightet und kämpfen muss, um überhaupt spielen zu können. Das spornt uns immer wieder an.“
Dieser Geist war auch im Finale gegen die Überraschung des Final Four, den Drittligisten VKC Eppelheim, der durch den Halbfinalsieg gegen Unterharmersbach die Qualifikation für den internationalen NBC-Pokal gesichert hatte, deutlich zu spüren.
Von Beginn an dominierte der Titelverteidiger erwartungsgemäß die Partie. Weiß spielte gegen den besten Eppelheimer Pascal Kappler (661:608) auch auf den Bahnen eins bis vier einen neuen Bahnrekord und siegte ebenso, wie Wilke (613:595) gegen Martin Wolfring sicher mit 3:1. 
Youngster Alex Karl bestätigte das in ihn gesetzte Vertrauen des Kapitäns mit einer starken Leistung und einem 3:1 (648:560)-Sieg gegen Jürgen Cartharius. 
Sehr emotional wurde es auf den anderen Bahnen, auf denen Jürgen Pointinger gegen Tobias Lacher (3:1, 606:575) sicher gewann und nach seinem letzten Spiel für die Rot-Weißen mit Sprechchören enthusiastisch gefeiert und verabschiedet wurde.
Die Partie war entschieden und Eppelheim setzte nun seine Nachwuchsspieler ein, für die das Kegeln auf so großer Bühne teils gegen ihre Vorbilder etwas ganz Besonderes war. Hoffmann gewann gegen Hendrik Erni klar mit 4:0 (637:557). Auch Kovacic spielte stark. Er machte auf der letzten Bahn für Florian Fritzmann Platz, der mit seinen letzten 30 Kugeln für Zerbst das Duell gegen Marcel Gorth (3:1, 626:533) und den 8:0-Sieg mit neuem Bahnrekord (3791:3428) sicher nach Hause brachte und mit besonderem Jubel verabschiedet wurde.
„Natürlich sind beide für uns sowohl sportlich als auch menschlich ein Verlust. Jürgen war lange hier und hat uns als tadelloser Sportsmann mit riesigem Kämpferherz mit so erfolgreich gemacht. Und Flo ist einfach der Garant für Erfolg gewesen. Er hat uns mit seiner unkonventionellen Art auch teamintern echt gut getan“, setzte der Kapitän die Abgänge noch einmal ins verdient positive Licht. „Für beide ist die Tür in Zerbst immer offen.“
„Immer wieder SKV...“
Doch dann wurde gefeiert. Der DKBC-Pokal wurde zum dritten Mal in Folge in die Höhe gereckt, durch Corona für drei Jahre unterbrochen. Die Reihe der Gratulanten, ob vor Ort oder über soziale Medien wurde immer länger. So gratulierte sogar Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff.
Die Zerbster um ihren Präsidenten Lothar Müller feierten diesen Triumph und die „für unseren Verein absolut geschichtsträchtige“ (Müller) perfekte Saison mit dem vierten Titel der Spielzeit. So hat der SKV Rot Weiß Zerbst auch noch die letzte zu vergebende Trophäe für Clubmannschaften an die Nuthe geholt. Eben „immer wieder SKV…“

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